Erster Weltkrieg und junge Demokratie (1914-1933)

Maisach war spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts keine vorwiegend bäuerlich geprägte Gemeinde mehr: Neu entstandene Siedlungen wurden geprägt durch Kleinbürger, Arbeiter und Tagelöhner. Gernlinden entstand als eigentliche Siedelung erst gegen Ende des ersten Weltkrieges. Die Straßen in Maisach und Gernlinden waren ungeteert, es gab kaum motorisierten Verkehr. 1922 gab es im Ort 3 Motorräder, 2 LKW’s und einen PKW. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Maisach einen Gemeinderat und einen Bürgermeister. Wahlberechtigt waren die Bürger nach ihrem Steueraufkommen. Wer kein Vermögen hatte, durfte nicht wählen. Dies änderte sich nach dem ersten Weltkrieg. Politisch mächtig waren die wohlhabendsten Bürger, in Maisach war dies der Besitzer der Brauerei. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war die Mehrheit der Maisacher gerade so in der Lage für ihren Lebensunterhalt aufzukommen. Im Verlauf des ersten Weltkrieges verschärften sich die Lebensbedingungen nochmals massiv. Dies und die politischen Umwälzungen nach Ende des 1. Weltkriegs führten zu einer Politisierung der Bürger. Maisach stellt sich in dieser Zeit als „linke“ Gemeinde dar: Sozialdemokraten und Kommunisten fanden in Maisach durchaus ihre Unterstützer, die hofften damit endlich ihre schlechten Lebensbedingungen zu verändern.