Vor- und Frühgeschichte

Fast überall in und um Maisach treffen wir auf Siedlungsspuren, die der Boden bei Baumaßnahmen freigibt. Früheste Funde auf Maisacher Flur datierten aus der Zeit des Endneolitikums ca. 2800-2200 vor Christus. Aus sämtlichen folgenden Epochen hat Maisach Funde zu bieten: Vor einigen Jahren wurden beim Bau der Südumgehung Gernlinden alleine 18 Gräber aus der frühen Bronzezeit gefunden. Bereits in den dreißiger Jahren des Letzten Jahrhunderts fand man im Rahmen des Flugplatzbaus Gräber aus dieser Epoche. Auch während der Mittelbronzezeit und Spätbronzezeit 1600-1200 v.Chr. war unsere Gegend besiedelt. Es gibt Hinweise auf einen uralten Weg von der Amper bei Esting über Gernlinden, Maisach, Malching bis nach Altenberg am Lech. Unsere Gegend lag geographisch günstig für frühzeitliche Menschen, die sowohl Jagdgründe an der Amper wie fruchtbare Böden im tertiären Hügelland um Überacker und Rottbach vorfanden. Die leichte Erreichbarkeit von zwei Lebensräumen stellte die Lebensgrundlagen für die frühen Siedlungen sicher. Neueste Grabungen in Gernlinden haben Teile einer Siedlung freigelegt, die zwischen 1200 und 700 v. Chr. blühte. Die vermutlich zwanzig Hektar große Siedlung, in der neben Funden aus der Landwirtschaft auch Zeugnisse für eine bedeutende Gewerbe- und Handelstätigkeit entdeckt wurden, dürfte die bisher größte entdeckte Siedlung dieser Zeit nördlich der Alpen sein. Die lange Siedlungstradition wurde bis in das frühe Mittelalter offensichtlich nicht unterbrochen. Immer wieder treten Funde auf, die uns über unsere Vorfahren aus der Urnenfelderkultur, der Hallstattzeit und der Latènezeit über die Römerzeit bis in das frühe Mittelalter erzählen. Maisach ist damit mindestens 2000 Jahre älter als es sich 2006 feierte.